Die modulare Studienorganisation, dargestellt am Beispiel der Pädagogischen Hochschule Domstad (Utrecht)

Ein Studienaufenthalt in Utrecht hat mir einen Einblick in die seit 1984 tertiarisierte holländische Lehrerinnen- und Lehrerbildung an Pädagogischen Hochschulen ermöglicht. Die Hogeschoolen haben sich neben den Universitäten als eigenständige und angesehene Fachhochschulen (ohne Promotions- und Habilitationsrecht) etabliert. Bereits vor etwa 10 Jahren wurde die Ausbildung der Kindergärtnerinnen in die Lehrerausbildung integriert. Gleichzeitig wurden Vorschule und Schule zu einer schulischen Institution mit dem Namen Basisschool (Schule für 4 bis 12-jährige Kinder) zusammengefasst. Etwa seit 1... Mehr ...

Verfasser: Schoch, Fritz
Dokumenttyp: Artikel
Erscheinungsdatum: 1998
Verlag/Hrsg.: Bern Open Publishing (BOP)
Schlagwörter: Lehrerbildung / Tertiäre Bildung / Pädagogische Hochschule / Erfahrungswissen / Holland
Sprache: Deutsch
Permalink: https://search.fid-benelux.de/Record/base-29085649
Datenquelle: BASE; Originalkatalog
Powered By: BASE
Link(s) : https://bop.unibe.ch/index.php/BZL/article/view/10393

Ein Studienaufenthalt in Utrecht hat mir einen Einblick in die seit 1984 tertiarisierte holländische Lehrerinnen- und Lehrerbildung an Pädagogischen Hochschulen ermöglicht. Die Hogeschoolen haben sich neben den Universitäten als eigenständige und angesehene Fachhochschulen (ohne Promotions- und Habilitationsrecht) etabliert. Bereits vor etwa 10 Jahren wurde die Ausbildung der Kindergärtnerinnen in die Lehrerausbildung integriert. Gleichzeitig wurden Vorschule und Schule zu einer schulischen Institution mit dem Namen Basisschool (Schule für 4 bis 12-jährige Kinder) zusammengefasst. Etwa seit 1992 ist das Studium der künftigen Lehrerinnen und Lehrer an den Pädagogischen Hochschulen landesweit nach einem ziemlich einheitlichen Modul/Credit-Prinzip organisiert. Die Darstellung und kritische Würdigung dieses Ausbildungssystems bildet den Kern meines Beitrags. Die Bilanz der Erörterung ist für mich überwiegend positiv: Wenn die Studieneinheiten (Module) neben engmaschig strukturierten Aufträgen, die das Studienverhalten bis ins Einzelne festlegen, auch angemessen Raum lassen für eigenständiges, kritisches und divergentes Lernen und wenn weitere Grundfragen der Studienorganisation (Ausmass der Wahlfreiheit? Lernen: allein oder in Gruppen? Lernen: begleitet oder unbegleitet?) sinnvoll geregelt sind, bietet eine modulare Studienorganisation gute Chancen für ein erwachsenengerechtes, selbstaktives, selbstverantwortetes und intensives Lernen auf Seiten der Studierenden und für eine professionell hochwertige, befriedigende Berufsarbeit auf Seiten der Dozentinnen und Dozenten.