Kakao: Vom habsburgischen Hofgetränk zur niederländischen Kolonialware : der Diffusionsprozess der Schokolade in Mitteleuropa vom 17. bis 19. Jahrhundert vor dem Hintergrund eines konsumspezifischen Kulturtransfers am Beispiel der Steiermark und Westfalens ; Cacao: From the hapsburg court beverage to a dutch colonial product

Schokolade. Ihr Genuss ist heute für viele Menschen in Europa ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil ihres Lebens. Ihren Geschmacksrichtungen und ihrem Aussehen sind kaum Grenzen gesetzt, und es gibt sie für jeden Geldbeutel. Das war nicht immer so. Die Delikatesse der Maya und Azteken fand erst im Laufe des 16. Jahrhunderts ihren Weg nach Europa. Über mehrere Jahrhunderte erfuhr sie auf europäischem Boden im Zuge des Kulturtransfers eine umfassende Rezeption und Adaption. Ein signifikanter Anstieg der Kakao- und Schokoladeexporte aus Amerika nach Europa ab der Mitte des 17. Jahrhunderts sc... Mehr ...

Verfasser: Wister, Benita Maria Ines
Dokumenttyp: Text
Erscheinungsdatum: 2012
Schlagwörter: Kakao / Schokolade / Online-Publikation
Sprache: Deutsch
Permalink: https://search.fid-benelux.de/Record/base-26675730
Datenquelle: BASE; Originalkatalog
Powered By: BASE
Link(s) : https://resolver.obvsg.at/urn:nbn:at:at-ubg:1-39771

Schokolade. Ihr Genuss ist heute für viele Menschen in Europa ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil ihres Lebens. Ihren Geschmacksrichtungen und ihrem Aussehen sind kaum Grenzen gesetzt, und es gibt sie für jeden Geldbeutel. Das war nicht immer so. Die Delikatesse der Maya und Azteken fand erst im Laufe des 16. Jahrhunderts ihren Weg nach Europa. Über mehrere Jahrhunderte erfuhr sie auf europäischem Boden im Zuge des Kulturtransfers eine umfassende Rezeption und Adaption. Ein signifikanter Anstieg der Kakao- und Schokoladeexporte aus Amerika nach Europa ab der Mitte des 17. Jahrhunderts schuf die Grundlage für eine weitreichende horizontale Diffusion. Der Konsum beschränkte sich nicht länger auf die im Amerikahandel tonangebenden Regionen Spanien, Portugal, die Niederlande, Frankreich, England und Italien, oder die europäischen Metropolen. Der Transferprozess erfasste binnen kurzer Zeit auch geographische Räume, die hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen und kulturellen Bedeutung in Europa nicht in der ersten Reihe standen. Die vorliegende Arbeit betrachtet diese Entwicklung vom 17. bis anfänglichen 19. Jahrhundert am Beispiel von Westfalen und der Steiermark.Für den dortigen Verlauf der produktiven Rezeption verantwortlich zeichneten sich auf der einen Seite Vermittlungsinstanzen wie Händler und Obrigkeiten, auf der anderen Seite aber auch Vermittlerpersönlichkeiten aus den Reihen der örtlichen Konsumenten. Diese wiederum wurden geprägt durch ihr Lebensumfeld, bestehende Strukturen und regionale Besonderheiten. Ihr Umgang mit dem neuen Genussmittel bestimmte in großem Maße die Dimensionen der Rezeption und Adaption der Schokolade an die Konsumgewohnheiten. Westfalen und die Steiermark sind diesbezüglich zwei prägnante Beispiele. Beide Regionen wiesen vom 17. bis frühen 19. Jahrhundert vergleichbare demographische und wirtschaftliche Strukturen auf. Die produktive Rezeption der Schokolade durch die Bevölkerung hätten dennoch gegensätzlicher kaum sein können. ; Chocolate. Today, for many people in Europe its ...