Anmerkungen: |
Entgegnung auf den Brief Cobenzls vom 28.2.1790 (s. Nr. 10). Linguet versucht den Widersinn zu verdeutlichen, der darin besteht, daß ein heuchlerischer und opportunistischer Unterhändler des machiavellistischen Hauses Habsburg versuche, die Belgier zur reuevollen Umkehr zu bewegen, die gerade erfolgreich das blutrünstige Joch der Österreicher abgeschüttelt hätten. Cobenzl solle einsehen, daß man nicht allein Joseph II. vertrieben hätte, sondern auch sein Amt abgeschafft habe. Er wisse zwar nicht, wie das Volk über Leopold und seine Rückkehr nach Belgien denke, aber sollte das Volk Leopold jemals anerkennen, dann nur durch eine Wahl, eine Ernennung und nicht durch eine Inauguration. Leopold selbst habe zu beweisen, daß er ein würdiger Souverän wäre, und es sei seine Sache, das Volk um diese Gnade zu bitten, nicht umgekehrt. Man dulde keinen Angriff auf die Pressefreiheit und keine Freigabe einer Garnison, die bereits kapituliert habe. Linguet fragt sich, über was verhandelt werden soll, etwa über die Huldigung der Belgier an Leopold? Er werde aber möglichen Verhandlungen nicht im Wege stehen, doch werden die Belgier auf der Hut sein, um nicht erneut einem Tyrannen zu erliegen. |