Die Mandäer Irans : kulturelle und religiöse Identität einer Minderheit im Wandel

Bamberg, Univ., Diss., 2011 ; Die Mänder Irans. Kulturelle und religiöse Identität einer Minderheit im Wandel Im vorliegenden Werk geht es um die kulturelle und religiöse Identität der iranischen Mandäer, einer vorislamischen religiösen Minderheit, die im Südwesten Irans angesiedelt ist und heute ca. 6000 Menschen umfasst. Grundlage der Forschung sind 50 qualitative Interviews, die in Wien (auf der Durchreise der Flüchtlinge in die USA) und in Iran von 2007-2009 vor dem Hintergrund der politischen und gesellschaftlichen Situation in Iran und der damit verbundenen vermehrten Emigration der Mand... Mehr ...

Verfasser: Rota-Nik Nafs, Caroline
Dokumenttyp: doctoralThesis
Erscheinungsdatum: 2011
Verlag/Hrsg.: opus
Schlagwörter: Mandäer / Gnosis / Sabäer / Minorities/Iran / Mandaeism / 290 / 300
Sprache: unknown
Permalink: https://search.fid-benelux.de/Record/base-29667109
Datenquelle: BASE; Originalkatalog
Powered By: BASE
Link(s) : https://fis.uni-bamberg.de/handle/uniba/360

Bamberg, Univ., Diss., 2011 ; Die Mänder Irans. Kulturelle und religiöse Identität einer Minderheit im Wandel Im vorliegenden Werk geht es um die kulturelle und religiöse Identität der iranischen Mandäer, einer vorislamischen religiösen Minderheit, die im Südwesten Irans angesiedelt ist und heute ca. 6000 Menschen umfasst. Grundlage der Forschung sind 50 qualitative Interviews, die in Wien (auf der Durchreise der Flüchtlinge in die USA) und in Iran von 2007-2009 vor dem Hintergrund der politischen und gesellschaftlichen Situation in Iran und der damit verbundenen vermehrten Emigration der Mandäer aus Iran in die USA wurden durchgeführt wurden. Der Mandaismus ist eine vorchristliche Religion, die Gemeinsamkeiten mit Zoroastrismus, Judentum und Christentum aufweist und im heutigen Israel/Palästina vor mindestens 2000 Jahren entstanden ist. Der Glaube ist von einem stark dualistisch gefärbten Monotheismus, strengen Reinheitsvorschriften, komplexer Mythologie und der Ablehnung von Askese geprägt. Das zentrale Ritual der endogamen Gemeinschaft ist daher die Flusstaufe, die jederzeit stattfinden kann und der Sündenvergebung dient. Die Mandäer leben prinzipiell endogam und monogam, lehnen die Missionierung Andersgläubiger und jedweden Einsatz von Gewalt grundsätzlich ab. Familie und Kinderreichtum sind die wichtigsten moralischen Gebote der mandäische Lehre. Die Kultstätte der Mandäer ist das sogenannte mandi, eine unscheinbare Lehmhütte, die lediglich dem Zweck der Versammlung und der Taufe in umgeleitetem Flusswasser dient, ansonsten aber keine religiöse Bedeutung hat. Mandäer leben heute in Iran, im Irak und in einer wachsenden Diaspora in Australien, Europa und den USA und zählen etwa 60.000 Gläubige weltweit. Nach der Einführung in die Eckdaten mandäischer Religion und mandäisch-iranischer Geschichte beschäftigt sich das 2. Kapitel mit den Rahmenbedingungen mandäischen Lebens in Iran, die von der politischen Situation und dem Minderheitendasein der Mandäer wesentlich definiert werden. Die berufliche und ...