Innovationen auf Bestellung? Was von einer stärkeren Nachfrageorientierung in der Innovationspolitik zu halten ist

In den letzten Jahren hat die Diskussion über die Effekte öffentlicher Nachfrage als Motor für Innovationstätigkeit und Wirtschaftswachstum in Deutschland und international eine neue Dynamik entfaltet. Helge Dauchert, Dietmar Harhoff und Patrick Llerena, Expertenkommission Forschung und Innovation, führen dieses Interesse an öffentlicher Beschaffung als innovationsförderliches Politikinstrument vor allem auf den beträchtlichen Umfang der öffentlichen Beschaffung zurück, der sich laut Schätzungen der OECD in Deutschland im Jahr 2008 auf etwa 13% des BIP belief. Generell sehen die Autoren durcha... Mehr ...

Verfasser: Dauchert, Helge
Harhoff, Dietmar
Llerena, Patrick
Crasemann, Wolfgang
Dekker, Carla
Falck, Oliver
Wiederhold, Simon
Wößmann, Ludger
Dokumenttyp: doc-type:article
Erscheinungsdatum: 2013
Verlag/Hrsg.: München: ifo Institut - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München
Schlagwörter: ddc:330 / H57 / O31 / O38 / E62 / Innovation / Innovationspolitik / Öffentliche Beschaffung / Wirtschaftspolitik / Nachfrage / Globalsteuerung / Deutschland / Niederlande / Europäische Wirtschafts- und Währungsunion
Sprache: Deutsch
Permalink: https://search.fid-benelux.de/Record/base-29231249
Datenquelle: BASE; Originalkatalog
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Link(s) : http://hdl.handle.net/10419/165242

In den letzten Jahren hat die Diskussion über die Effekte öffentlicher Nachfrage als Motor für Innovationstätigkeit und Wirtschaftswachstum in Deutschland und international eine neue Dynamik entfaltet. Helge Dauchert, Dietmar Harhoff und Patrick Llerena, Expertenkommission Forschung und Innovation, führen dieses Interesse an öffentlicher Beschaffung als innovationsförderliches Politikinstrument vor allem auf den beträchtlichen Umfang der öffentlichen Beschaffung zurück, der sich laut Schätzungen der OECD in Deutschland im Jahr 2008 auf etwa 13% des BIP belief. Generell sehen die Autoren durchaus Potenzial für eine stärkere Innovationsorientierung in der öffentlichen Beschaffung, das allerdings aufgrund der starken Fragmentierung des öffentlichen Beschaffungswesens in Deutschland und fehlender Anreize für die Beschaffungsverantwortlichen zum Einkauf innovativer Leistungen häufig ungenutzt bleibt. Wolfgang Crasemann, Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, beschreibt, wie die Bundesregierung und die EU-Kommission öffentliche Beschaffung als innovationsförderliches Politikinstrument in Zukunft stärker fördern wollen. Einige EU-Mitgliedstaaten haben bereits Programme zur öffentlichen Beschaffung von Innovationen aufgelegt. Carla Dekker vom niederländischen Wirtschaftsministerium stellt die niederländische SBIR-Initiative vor, die – nach dem Vorbild des US-amerikanischen Small-Business-Innovation-Research-Programms – innovative Lösungen von der Idee bis zur Marktreife (und einer etwaigen öffentlichen Beschaffung) in einem mehrstufigen Prozess finanziell fördert. Oliver Falck, Simon Wiederhold und Ludger Wößmann, ifo Institut, fordern, dass die geplanten Maßnahmen und Pilotprojekte zur Verstärkung der Innovationsorientierung in der öffentlichen Beschaffung mit überzeugenden Evaluationen ihrer Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit begleitet werden, bevor ihre Einführung auf breiter Front vollzogen wird.