Der Stein trügt : die Imitation von Skulpturen in der niederländischen Tafelmalerei im Kontext bildtheoretischer Auseinandersetzungen des frühen 15. Jahrhunderts
Zahlreiche niederländische Retabel des 15. Jahrhunderts präsentieren kunstvolle Imitationen steinerner Nischenfiguren. Die ältesten erhaltenen Tafeln mit diesem Bildmotiv werden den Tournaiser, Genter und Brüsseler Werkstätten der berühmten Maler Robert Campin, Jan van Eyck und Rogier van der Weyden zugeschrieben. Obwohl die Skulpturenimitationen im Rahmen der Grisaille-Forschung schon viel Beachtung gefunden haben, konnten ihre Bedeutung und Funktion bisher nicht eindeutig geklärt werden. Die Arbeit analysiert das Bildmotiv im Licht der theologischen Bilddebatte, die im frühen 15. Jahrhundert... Mehr ...
Verfasser: | |
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Dokumenttyp: | Dissertation |
Erscheinungsdatum: | 2003 |
Schlagwörter: | 750 / Painting / Benelux / Grisaille / Niederlande / Malerei / Geschichte 1400-1600 / Nachahmung / Plastik / Bilderstreit / Hussiten / Lollarden / Tournai / Eyck / Jan van / Camp |
Sprache: | Deutsch |
Permalink: | https://search.fid-benelux.de/Record/base-29230879 |
Datenquelle: | BASE; Originalkatalog |
Powered By: | BASE |
Link(s) : | https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/41/ |
Zahlreiche niederländische Retabel des 15. Jahrhunderts präsentieren kunstvolle Imitationen steinerner Nischenfiguren. Die ältesten erhaltenen Tafeln mit diesem Bildmotiv werden den Tournaiser, Genter und Brüsseler Werkstätten der berühmten Maler Robert Campin, Jan van Eyck und Rogier van der Weyden zugeschrieben. Obwohl die Skulpturenimitationen im Rahmen der Grisaille-Forschung schon viel Beachtung gefunden haben, konnten ihre Bedeutung und Funktion bisher nicht eindeutig geklärt werden. Die Arbeit analysiert das Bildmotiv im Licht der theologischen Bilddebatte, die im frühen 15. Jahrhundert mit neuer Intensität geführt wurde. In einem ersten Hauptteil werden Verbreitung und Aktualität des Bilderstreites für die südlichen Niederlande nachgewiesen. Im zweiten Teil werden die wichtigsten bildtheoretischen Topoi erläutert und zur niederländischen Kunst in Beziehung gesetzt. Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass der neue Bildtypus entwickelt wurde, um eine korrekte Bildrezeption zu begünstigen und der Gefahr von Idolatrie vorzubeugen.