Leiden im 18. Jahrhundert, oder: Gibt es Grenzen des Niedergangs?
In diesem Beitrag wird die Position der Stadt Leiden innerhalb des Urbanisierungsprozesses in den Niederlanden im 18. Jahrhundert untersucht. Leiden wies ab etwa 1840 einen plötzlichen Niedergang auf, der aber in eine lange Phase einer relativen Stabilisierung eingebettet war. Untersucht wird zum einen der Einfluß des Niedergangs auf die Berufs-, Haushalts- und Familienstruktur der Stadt und zum anderen die bestimmenden Faktoren der stabilisierenden Phase, insbesondere die Frage, ob die das Bevölkerungsminimum erhaltenden Kräfte einem relativ selbständigen, städtischen Mechanismus zu verdanken... Mehr ...
In diesem Beitrag wird die Position der Stadt Leiden innerhalb des Urbanisierungsprozesses in den Niederlanden im 18. Jahrhundert untersucht. Leiden wies ab etwa 1840 einen plötzlichen Niedergang auf, der aber in eine lange Phase einer relativen Stabilisierung eingebettet war. Untersucht wird zum einen der Einfluß des Niedergangs auf die Berufs-, Haushalts- und Familienstruktur der Stadt und zum anderen die bestimmenden Faktoren der stabilisierenden Phase, insbesondere die Frage, ob die das Bevölkerungsminimum erhaltenden Kräfte einem relativ selbständigen, städtischen Mechanismus zu verdanken sind. Leiden ist im demographischen Sinne nur durch Einwanderung gewachsen. Die Verringerung der Gesamtbevölkerung wurde nicht durch einen Sterbeüberschuß, sondern auch durch Auswanderung, die im Zusammenhang mit der einsetzenden Textilkrise gesehen werden muß, bewirkt. Die Hypothese eines stabilisierenden städtischen Mechanismus wird durch die Datenanalyse erhärtet. (SD)