Ziel der Masterarbeit ist es, sich mit den Grundlagen der parlamentarischen Anfragen in Luxemburg zu beschäftigen, dies ganz spezifisch im Kontext eines Regierungswechsels. Dazu wird folgende Forschungsfrage gestellt: Welche Auswirkungen hat ein Regierungswechsel auf die Verwendung von parlamentarischen Anfragen seitens der Abgeordneten in Luxemburg? Parlamentarische Anfragen verfolgen eine Kontrollfunktion, welche Transparenz und Legitimität fördern sollen. Innerhalb der letzten Jahrzehnte hat sich ihr Gebrauch nachweislich gesteigert. Doch auch wenn der Kontrollaspekt mit Hilfe der Prinzipal-Agent-Theorie wissenschaftlich eingebettet werden kann, wird vermutet, dass Kontrolle nicht der Grund bzw. nicht der einzige Grund dafür ist, dass Abgeordnete parlamentarische Anfragen aufgeben. Tatsächlich gibt es eine Vielzahl an Grundlagen, welche Ursache einer Fragestellung sein können. Gerade Matti Wiberg & Antti Koura (1994) haben diesbezüglich zur theoretischen Aufarbeitung beigetragen, es kann sich daraufhin die Frage gestellt werden: Was sind die wahren Beweggründe für parlamentarische Anfragen? Denn wenn Kontrolle nicht mehr im Mittelpunkt steht und stattdessen strategische Einflussnahmen Überhand nehmen, verfehlt das Instrument vielleicht seinen Sinn und Zweck. Um die Motive der Parlamentarier*innen zu verstehen, gilt es herauszufinden, welche besonders hervorstechen und unter welchen Umständen sie Anwendung finden. Insgesamt liegt der Fokus der empirischen Analyse auf dem Regierungswechsel von 2013, in dessen Rahmen es zu einem politischen Umschwung kam. In diesem Kontext wird auf ein qualitatives Verfahren gesetzt, um Besonderheiten in der Verwendung von Fragestellungen zu erkennen. Mit Hilfe der Inhaltsanalyse nach Mayring wird den Auswirkungen eines Regierungswechsels auf die Grundlagen von Anfragen nachgegangen. Die Interpretation der Ergebnisse zeigt, dass der Kontrollaspekt im luxemburgischen Kontext in der Tat eine ausschlaggebende Rolle spielt. Es ist trotz allem nicht so als würde dieser ganz für ...