Evaluation kognitiver Fähigkeiten im luxemburgischen Schulsystem ; Evaluation of cognitive abilities in the Luxembourg school system

Das Erlernen von Fremdsprachen hat sich über die Jahre hinweg als zentral für die soziale und kulturelle Entwicklung der Schüler Luxemburgs erwiesen. Die sprachlichen Kurrikula sind entsprechend komplex ausgelegt. Nicht alle Schüler sind dieser Herausforderung gewachsen. Daten aus dem luxemburgischen Schulmonitoring (Épreuves standardisées) zeigen, dass vor allem Grundschüler, die zuhause keine der Landessprachen nutzen, Probleme haben eine richtige Erstsprache zu entwickeln. In diesem Fall ist es nicht weiter verwunderlich, wenn auch andere Kompetenzen nur schleppend ausgebildet werden. Leide... Mehr ...

Verfasser: Muller, Claire
Reichel, Yanica
Wollschläger, Rachel
Sonnleitner, Philipp
Martin, Romain
Fischbach, Antoine
Dokumenttyp: report
Erscheinungsdatum: 2018
Verlag/Hrsg.: Luxembourg Centre for Educational Testing
Universität Luxemburg - Service de Coordination de la Recherche et de l'Innovation pédagogiques et technologiques (SCRIPT)
Schlagwörter: cognitive potential / underachievement / cognitive screening / Social & behavioral sciences / psychology / Education & instruction / Sciences sociales & comportementales / psychologie / Education & enseignement
Sprache: Deutsch
Permalink: https://search.fid-benelux.de/Record/base-29108451
Datenquelle: BASE; Originalkatalog
Powered By: BASE
Link(s) : https://orbilu.uni.lu/handle/10993/38703

Das Erlernen von Fremdsprachen hat sich über die Jahre hinweg als zentral für die soziale und kulturelle Entwicklung der Schüler Luxemburgs erwiesen. Die sprachlichen Kurrikula sind entsprechend komplex ausgelegt. Nicht alle Schüler sind dieser Herausforderung gewachsen. Daten aus dem luxemburgischen Schulmonitoring (Épreuves standardisées) zeigen, dass vor allem Grundschüler, die zuhause keine der Landessprachen nutzen, Probleme haben eine richtige Erstsprache zu entwickeln. In diesem Fall ist es nicht weiter verwunderlich, wenn auch andere Kompetenzen nur schleppend ausgebildet werden. Leider wird die Sprachenvielfalt – so sinnvoll und nützlich sie für den Einen auch ist – für so Manche zum Hindernis. Das System produziert unweigerlich Schüler, deren akademische Leistungen unter ihrem Potential bleiben: die sogenannten „Underachiever“. Bevor wir uns allerdings überlegen können wie diesem Problem zu begegnen ist, muss kognitives Potential überhaupt evaluiert werden können. Bislang existieren jedoch keine Tests, die an die Luxemburgische Schülerpopulation angepasst sind. Um diesen Mangel zu beheben, wurde am LUCET der Test of Cognitive Potential (TCP) entwickelt. Der TCP ermöglicht es, kognitive Kompetenzen weitestgehend sprach- und kulturfrei zu erfassen, womit er den Bedürfnissen des luxemburgischen Schulsystems optimal entspricht. Im Verlauf des Kapitels wird der TCP kurz vorgestellt, um folgend erste Beobachtungen hinsichtlich der Problematik des „Underachievements“ anzustellen. Anschließend wird aufgezeigt, wie universal der Nutzen einer systematischen Evaluation von kognitiven Fähigkeiten im schulischen Kontext ist: von der Diagnose spezifischer Lernschwierigkeiten auf Individualniveau bis hin zur Beurteilung der Passung von Lernprogrammen und Fördermaßnahmen auf Systemniveau.