Zum Modell des transnationalen sozialen Raums im Kontext von Grenzregionen: theoretisch-konzeptionelle Überlegungen am Beispiel des Grenzgängerwesens
Angesichts fortschreitender Globalisierung gewinnen übernationale Sozialbeziehungen zunehmend an Bedeutung. Sie rücken als Forschungsgegenstände immer stärker in die Human- und Sozialwissenschaften ein und stellen die teilweise noch an ‚verankerten’ Lebensbedingungen orientierten analytischen Konzepte in Frage. So ist teilweise ein Wandel weg von statischen, homogenisierenden und abgeschlossenen Modellen von Gesellschaft, Kultur und Raum hin zu entsprechend offenen und dynamischen Konzepten auszumachen. Diese können wichtige Impulse geben für Fragestellungen und ihre theoretischen Annäherungen... Mehr ...
Angesichts fortschreitender Globalisierung gewinnen übernationale Sozialbeziehungen zunehmend an Bedeutung. Sie rücken als Forschungsgegenstände immer stärker in die Human- und Sozialwissenschaften ein und stellen die teilweise noch an ‚verankerten’ Lebensbedingungen orientierten analytischen Konzepte in Frage. So ist teilweise ein Wandel weg von statischen, homogenisierenden und abgeschlossenen Modellen von Gesellschaft, Kultur und Raum hin zu entsprechend offenen und dynamischen Konzepten auszumachen. Diese können wichtige Impulse geben für Fragestellungen und ihre theoretischen Annäherungen auf der kleinräumigen Ebene von benachbarten Grenzregionen. Im vorliegenden Beitrag soll hierfür das Modell des transnationalen sozialen Raums aufgegriffen und im Hinblick auf grenzüberschreitende Sozialverflechtungen zwischen europäischen Grenzregionen theoretisch-konzeptionell diskutiert werden. Dafür werden zunächst die Mobilitätstypen des Transmigranten und des Grenzgängers erläutert und auf empirischer Ebene beispielhaft Bezüge zu einer bei Grenzgängern in der „Großregion SaarLorLux“ durchgeführten Studie hergestellt. Das im Umfeld der Migrationsforschung entwickelte und vorzustellende Modell fokussiert auf dauerhafte Sozialzusammenhänge, die über Nationalstaaten hinausreichen und neue Vergesellschaftungszusammenhänge konstituieren, gleichwohl bleibt es in seiner Konzeption und Analytik weitgehend einem statischen und nationalstaatlichen Denken verhaftet. Vor diesem Hintergrund wird versucht, die zentralen Desiderata und mögliche Entwicklungsperspektiven für die Erforschung transnationaler Sozialzusammenhänge in Grenzregionen herauszuarbeiten. ; Given the continuing processes of globalisation, social networks that can be categorised as being above the national level are coming to the fore. They are also making constant headway as research topics in the human and social sciences by calling analytical concepts into question that are still geared towards “rooted” life conditions. For instance, there is a move away from ...