Unser schwieriger Partner: Deutschland und Frankreichs erfolgloses Engagement in Libyen und Mali

Die Bilanz deutscher und französischer Politik in den Krisenstaaten Mali und Libyen ist enttäuschend. Während deutsches Engagement weit­gehend ineffektiv geblieben ist, hat Frankreichs Politik oftmals nach­weislich zur weiteren Destabilisierung beigetragen. Grund für erfolglose oder sogar kontraproduktive Strategien Deutschlands und Frankreichs in beiden Krisenstaaten ist, dass Stabilisierung als Ziel meist eine untergeordnete Rolle spielt. Das innenpolitische Narrativ der Terrorbekämpfung bestimmt die fran­zösische Politik in beiden Krisenstaaten. In Mali wird dies der Komplexität der Konflik... Mehr ...

Verfasser: Lacher, Wolfram
Dokumenttyp: Forschungsbericht
Erscheinungsdatum: 2021
Verlag/Hrsg.: DEU
Schlagwörter: Internationale Beziehungen / Politikwissenschaft / International relations / Political science / Innenpolitischer Konflikt / Krise / Internationale Partnerschaft / Interessendivergenzen in den internationalen Beziehungen / Außenpolitische Interessendivergenzen / Folgenabschätzung / Bürgerkrieg / Autoritäre Herrschaft / Internationalisierung innerstaatlicher Konflikte / Macron / Emmanuel / Hollande / François / United Nations Multidimensional Integrated Stabilization Mission in Mali / Trainingsmission der Europäischen Union in Mali / Kriegführung / Kritik / Multilateralismus / Europäische Union / Entwicklungspolitik / Friedens- und Konfliktforschung / Sicherheitspolitik / International Politics / Foreign Affairs / Development Policy / Peace and Conflict Research / International Conflicts / Security Policy / Bundesrepublik Deutschland / Frankreich / Außenpolitik / Mali / Libyen / Konfliktregelung / Terrorismusbekämpfung / militärische Intervention / Interessenpolitik / Verteidigungspolitik / Engagement / Afrika / internationale Zusammenarbeit / politische Strategie
Sprache: unknown
Permalink: https://search.fid-benelux.de/Record/base-29079290
Datenquelle: BASE; Originalkatalog
Powered By: BASE
Link(s) : https://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/74397

Die Bilanz deutscher und französischer Politik in den Krisenstaaten Mali und Libyen ist enttäuschend. Während deutsches Engagement weit­gehend ineffektiv geblieben ist, hat Frankreichs Politik oftmals nach­weislich zur weiteren Destabilisierung beigetragen. Grund für erfolglose oder sogar kontraproduktive Strategien Deutschlands und Frankreichs in beiden Krisenstaaten ist, dass Stabilisierung als Ziel meist eine untergeordnete Rolle spielt. Das innenpolitische Narrativ der Terrorbekämpfung bestimmt die fran­zösische Politik in beiden Krisenstaaten. In Mali wird dies der Komplexität der Konflikte nicht gerecht; in Libyen diente es als Deckmantel dafür, dass Frankreich gemeinsam mit den Vereinigten Arabischen Emiraten den Milizenführer Khalifa Haftar unterstützte. Für Berlin besitzen beide Krisenstaaten einen wesentlich geringeren Stellenwert als für Paris. Diese Haltung prägt das deutsche Engagement. Statt der Frage, welche Ansätze vor Ort sinnvoll sind, dominiert der Wille, die deutsche Bereitschaft zur Übernahme internationaler Verantwortung zu unterstreichen oder Solidarität mit Frankreich zu zeigen. Die problematischeren Aspekte deutscher und französischer Politik ver­stärken sich gegenseitig. Während Deutschland sich militärisch zurückhält, prescht Frankreich in dem Bereich vor. Auf der anderen Seite instrumentalisiert oder unterminiert Paris multilaterale Ansätze, während Berlin sie zwar mitträgt, aber nicht mitprägt. (Autorenreferat)