Impulse aus Holland und England: Preußische Junker im 18. Jahrhundert zwischen Innovation und Reform

Der Beitrag beleuchtet die reformerischen Anstrengungen in Brandenburg-Preußen, mit deren Hilfe im 18. Jahrhundert agrarische Reformen in Gang gesetzt werden sollten. Die Bemühungen Friedrichs II. setzten dabei Initiativen fort, die schon auf seine Vorgänger zurückzuführen sind und nach dem Ende des Dreißigjährigen Kriegs eingesetzt hatten. Neben vielfältigen Meliorationen ging es vor allem um den Schutz der Bauern vor intensivierten gutsherrschaftlichen Verhältnissen. Impulse für agrarische Reformen waren noch im 17. Jahrhundert aus den Niederlanden gekommen, im letzten Drittel des 18. Jahrhu... Mehr ...

Verfasser: Kaak, Heinrich
Dokumenttyp: Artikel
Erscheinungsdatum: 2010
Schlagwörter: article / ddc:630.9 / ddc:900 / Frühe Neuzeit (1500 - 1789) / England -- Niederlande -- Preußen -- Geschichte
Sprache: Deutsch
Permalink: https://search.fid-benelux.de/Record/base-29076017
Datenquelle: BASE; Originalkatalog
Powered By: BASE
Link(s) : https://perspectivia.net/publikationen/friedrich300-colloquien/friedrich-kulturtransfer/kaak_impulse

Der Beitrag beleuchtet die reformerischen Anstrengungen in Brandenburg-Preußen, mit deren Hilfe im 18. Jahrhundert agrarische Reformen in Gang gesetzt werden sollten. Die Bemühungen Friedrichs II. setzten dabei Initiativen fort, die schon auf seine Vorgänger zurückzuführen sind und nach dem Ende des Dreißigjährigen Kriegs eingesetzt hatten. Neben vielfältigen Meliorationen ging es vor allem um den Schutz der Bauern vor intensivierten gutsherrschaftlichen Verhältnissen. Impulse für agrarische Reformen waren noch im 17. Jahrhundert aus den Niederlanden gekommen, im letzten Drittel des 18. Jahrhundert adaptierten die reformerischen Kräfte in Preußen vor allem Ideen aus England. Der landsässige Adel war Neuerungen in der Landwirtschaft nicht abgeneigt, tendierte aber dazu, die Rechts- und Besitzverhältnisse der Bauern weiter zu verschlechtern. Deswegen legte Friedrich II. sein Hauptaugenmerk darauf, dass bei agrarischen Innovationen die Bauern keine Nachteile zu erwarten hatten. Doch auch der adlige Gutsherr konnte mit staatlicher Unterstützung rechnen, wenn er sich mit Neuerungen in der Landwirtschaft beschäftigte. Angesichts einer Innovationsbereitschaft adliger Gutsbesitzer, die die bäuerliche Existenz durchaus auch als Störfaktor empfand, zeigt sich, wie sehr der Staat in diese Prozesse immer wieder steuernd eingriff: Kulturtransfer war somit gerade auch im Agrarsektor ein staatlich gelenkter Vorgang.