Geschlechterunterschiede in islamischer Religiosität und Geschlechterrollenwerten: ein Vergleich der Zusammenhänge am Beispiel der türkischen und marokkanischen zweiten Generation in Belgien
In Anlehnung an die Debatte über den Einfluss von (islamischer) Religiosität auf Geschlechterrollenwerte, untersucht dieser Beitrag den Zusammenhang zwischen Religiosität und Geschlechterrollenwerten bei Männern und Frauen der türkischen und marokkanischen zweiten Generation in Belgien. Dazu wurde zunächst ein theoretisches Modell islamischer Religiosität entwickelt, welches aus den Elementen religiöse Identifikation, (teilweise geschlechtsspezifische) religiöse Praktiken und orthodoxer Glaube besteht. Anhand von Umfragedaten des belgischen TIES-Projekts (The Integration of the European Second... Mehr ...
Verfasser: | |
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Dokumenttyp: | Arbeitspapier |
Erscheinungsdatum: | 2016 |
Verlag/Hrsg.: |
DEU
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Schlagwörter: | Sociology & anthropology / Social sciences / sociology / anthropology / Sozialwissenschaften / Soziologie / Anthropologie / Religionssoziologie / Frauen- und Geschlechterforschung / Sociology of Religion / Women's Studies / Feminist Studies / Gender Studies / Geschlecht / Religion / Islam / Geschlechtsrolle / geschlechtsspezifische Faktoren / Religiosität / Marokkaner / Türke / zweite Generation / Migrationshintergrund / soziale Integration / Belgien / gender / gender role / gender-specific factors / religiousness / Moroccan / Turk / second generation / migration background / social integration / Belgium / empirisch / empirisch-quantitativ / empirical / quantitative empirical |
Sprache: | unknown |
Permalink: | https://search.fid-benelux.de/Record/base-28942612 |
Datenquelle: | BASE; Originalkatalog |
Powered By: | BASE |
Link(s) : | http://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/45916 |
In Anlehnung an die Debatte über den Einfluss von (islamischer) Religiosität auf Geschlechterrollenwerte, untersucht dieser Beitrag den Zusammenhang zwischen Religiosität und Geschlechterrollenwerten bei Männern und Frauen der türkischen und marokkanischen zweiten Generation in Belgien. Dazu wurde zunächst ein theoretisches Modell islamischer Religiosität entwickelt, welches aus den Elementen religiöse Identifikation, (teilweise geschlechtsspezifische) religiöse Praktiken und orthodoxer Glaube besteht. Anhand von Umfragedaten des belgischen TIES-Projekts (The Integration of the European Second generation) wurde dieses theoretische Modell auf die äquivalente Gültigkeit für Männer und Frauen sowie für zwei ethnische Gruppen, Belgier türkischer und marokkanischer Herkunft, getestet. Im nächsten Schritt wurde der Zusammenhang zwischen islamischer Religiosität und Geschlechterrollenwerten untersucht und im Hinblick auf Geschlechterunterschiede analysiert. Unter Berücksichtigung einer Anzahl von Kontrollvariablen (Alter, Bildung, Erwerbstätigkeit, Partnerschaft und religiöse Erziehung) ergaben die Analysen keine nennenswerten ethnischen Unterschiede. Interessanter jedoch, zeigte sich nur ein schwacher negativer Zusammenhang zwischen islamischer Religiosität und egalitären Geschlechterrollenwerten; dieser Zusammenhang war für Männer etwas stärker als für Frauen. Die Befunde widersprechen somit der These, dass stärker ausgeprägte islamische Religiosität unweigerlich mit traditionelleren und weniger egalitären Geschlechterrollenwerten einhergeht. Ebenso belegen die Ergebnisse, dass es für die Analyse islamischer Religiosität wichtig ist, Geschlechterunterschiede innerhalb muslimischer Minderheiten in Europa zu berücksichtigen. ; Departing from the debate about the influence of religiosity in general, and Islamic religiosity in particular, on gender role values, this contribution examines the association between religiosity and gender role values among men and women of the Turkish and Moroccan second generation in ...