Leopold II and the Selectorate: An Account in Contrast to a Racial Explanation ; Leopold II. und die Selectorate-Theorie: Eine Untersuchung in Abgrenzung zu rassismusbasierten Erklärungsansätzen

Von 1885 bis 1908 war Leopold II nicht nur König von Belgien, sondern auch der Eigentümer des Freien Staates Kongo. Seine Politik in beiden Ländern konnte jedoch verschiedener kaum sein: Während in Belgien die Lebensbedingungen der Menschen verbessert wurden, errichtete Leopold im Kongo eine brutale Tyrannenherrschaft. Der Artikel analysiert die fundamentalen Unterschiede im Regierungsstil mit Hilfe der 'selectorate theory', die die unterschiedlichen Politikergebnisse auf Varianzen der politischen Institutionen zurückführt. Dafür modelliert er regierende Politiker als nutzenmaximierende Akteur... Mehr ...

Verfasser: Bueno de Mesquita, Bruce
Dokumenttyp: Text
Erscheinungsdatum: 2007
Verlag/Hrsg.: HSR (GESIS Leibniz Institute for the Social Sciences)
Schlagwörter: Afrika / Afrika südlich der Sahara / Belgien / Entwicklungsland / frankophones Afrika / Herrschaft / historische Analyse / Kolonialpolitik / Kongo / Lebensbedingungen / Nutzen / politische Institution / politische Theorie / Rassismus / Vergleich / Zentralafrika / 19. Jahrhundert / Akteur / politischer Akteur / Regierungspolitik / Africa / Africa South of the Sahara / Belgium / developing country / French-speaking Africa / domination / historical analysis / colonial policy / Congo / Republic of the / living conditions / utility / political institution / political theory / racism / comparison / Central Africa / nineteenth century / social actor / political actor / government policy
Sprache: Englisch
Permalink: https://search.fid-benelux.de/Record/base-28892548
Datenquelle: BASE; Originalkatalog
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Link(s) : https://doi.org/10.12759/hsr.32.2007.4.203-221

Von 1885 bis 1908 war Leopold II nicht nur König von Belgien, sondern auch der Eigentümer des Freien Staates Kongo. Seine Politik in beiden Ländern konnte jedoch verschiedener kaum sein: Während in Belgien die Lebensbedingungen der Menschen verbessert wurden, errichtete Leopold im Kongo eine brutale Tyrannenherrschaft. Der Artikel analysiert die fundamentalen Unterschiede im Regierungsstil mit Hilfe der 'selectorate theory', die die unterschiedlichen Politikergebnisse auf Varianzen der politischen Institutionen zurückführt. Dafür modelliert er regierende Politiker als nutzenmaximierende Akteure, was für den Regierenden zu allererst bedeutet, seine Macht zu erhalten. Im Rahmen von Belgiens Regierungssystem benötigte Leopold II eine breite Anhängerschaft um an der Macht zu bleiben. Im Gegensatz dazu war er im Kongo nur auf eine sehr kleine Gruppe von Unterstützern angewiesen. Um zu zeigen, dass die 'selectorate theory' einer ad hoc Erklärung von Leopolds unterschiedlichen Regierungsstilen z.B. durch Rassismus überlegen ist, wird die fortdauernde Relevanz politischer Institutionen anhand eines Vergleichs mit der Regierungszeit des Kongolosen Mobutu Sese Seko gezeigt. ; From 1885 until 1908 Leopold II was not only the King of Belgium but also the personal owner of the Congo Free State. The policy outcomes during his reign turned out to be fundamentally different in the two countries: Whereas in Belgium he improved living conditions, in the Congo he established a brutal tyranny. This paper analyses the reasons for these different leadership styles of Leopold II by means of the 'selectorate theory'. The selectorate theory explains policy outcomes as a function of governance institutions. It assumes that the ruler maximizes his own utility which means first of all to sustain himself in power. Under Belgium's governmental institutions Leopold II required broad support from the general public but in the Congo he only needed a very small group of supporters. To reduce the possibility that Leopold's different leadership ...