Meanings of a cleaned up space : negotiations of the urban order at the Sabarmati Riverfront, Ahmedabad

Die „Sabarmati Riverfront‟ ist ein umstrittenes urbanistisches Großprojekt in der westindischen Metropole Ahmedabad. Es umfasst u.a. die Umsiedlung von vermutlich mehr als 50.000 SlumbewohnerInnen, eine Verkleinerung des Flussbetts und die Schaffung eines neuen Stadtteils. Auffällig an den neu errichteten, großteils öffentlichen Räumen (Parks, Promenaden, etc.) rund um den Fluss ist ihre Andersartigkeit im Vergleich zum umliegenden Stadtraum: bewacht von Sicherheitskräften und ostentativ von Müll und ,unerwünschten‛ Nutzergruppen frei gehalten, repräsentieren sie urbanistische Heterotopien und... Mehr ...

Verfasser: Klengel, Robin Paul
Dokumenttyp: Text
Erscheinungsdatum: 2016
Schlagwörter: Raumordnung
Sprache: Englisch
Permalink: https://search.fid-benelux.de/Record/base-28838733
Datenquelle: BASE; Originalkatalog
Powered By: BASE
Link(s) : https://resolver.obvsg.at/urn:nbn:at:at-ubg:1-106929

Die „Sabarmati Riverfront‟ ist ein umstrittenes urbanistisches Großprojekt in der westindischen Metropole Ahmedabad. Es umfasst u.a. die Umsiedlung von vermutlich mehr als 50.000 SlumbewohnerInnen, eine Verkleinerung des Flussbetts und die Schaffung eines neuen Stadtteils. Auffällig an den neu errichteten, großteils öffentlichen Räumen (Parks, Promenaden, etc.) rund um den Fluss ist ihre Andersartigkeit im Vergleich zum umliegenden Stadtraum: bewacht von Sicherheitskräften und ostentativ von Müll und ,unerwünschten‛ Nutzergruppen frei gehalten, repräsentieren sie urbanistische Heterotopien und die Verwirklichung einer spezifischen Ordnungsvision. Im Sinne einer raumzentrierten Kulturanalyse – basierend auf Johanna Rolshoven’s triadischen Raummodell – fragt diese Arbeit jedoch nicht nur nach dem konkreten Ort, seinen Funktionsweisen, Atmosphären, Rhythmen, Bedeutungen und Repräsentationen, sondern auch nach dem ge- und erlebten Raum der Alltagsakteur_innen, die die neuen Promenaden und Parks frequentieren. Denn bemerkenswert ist, dass sich trotz des ordnungsfokussierten Settings zahlreiche Praxen feststellen lassen, die den weitläufigen Raum auf eigenwillige und mitunter widerständige Art und Weise nutzen. So wurde die Sabarmati Riverfront zu einem „Ort der Freiheit“ für zahlreiche junge Menschen aus der urbanen Mittelschicht, zu einem öffentlich umstrittenen „Lover’s-Hotspot“, an dem sich unverheiratete Paare treffen, und – tragischerweise – zu einem Ort, an dem sehr viele Selbstmorde passieren. Es kann festgehalten werden, dass verschiedene Nutzergruppen Wege finden, diesen Raum trotz seiner formalen Reguliertheit für ihre Zwecke nutzbar zu machen. Diese Arbeit versteht all diese Strategien und Taktiken als Teil eines komplexen, vielschichtigen Prozesses, durch den die urbane Ordnung dieses ‚aufgeräumten‛ Ortes ausverhandelt wird. Der Text ist mit zahlreichen Zeichnungen des Autors ergänzt. ; The “Sabarmati Riverfront” is a controversial urban development project in the West Indian metropolis Ahmedabad. It ...