Distanzinterpretationen bei reportativen Markern: ein Vergleich zwischen dt. [soll + inf] und ndl. [zou + inf] ; Distancing interpretations with reportative markers: a comparison of German [sollen + inf] and Dutch [zou + inf]

In diesem Beitrag steht die reportative Verwendung von sollen und seinem niederländischen „Pendant“ zou im Vordergrund. Dabei geht es vor allem um die Frage, inwiefern sich beide Marker im Hinblick auf das Vorhandensein von Distanzinterpretationen unterscheiden. Mithilfe zweier Korpusstudien kann gezeigt werden, dass Distanzinterpretationen häufiger bei zou vorliegen als bei soll und außerdem unterschiedliche Kontexte bevorzugen: zou erscheint relativ häufig in Komplementkonstruktionen, die aufgrund ihrer starken Assoziation mit Multiperspektivität eine distanzierende Lesart nahelegen; reporta... Mehr ...

Verfasser: Mortelmans, Tanja
Dokumenttyp: Artikel
Erscheinungsdatum: 2023
Verlag/Hrsg.: Wydawnictwo Uniwersytetu Gdańskiego
Schlagwörter: reportative Evidentialität / epistemische Übertöne / reportative Exzeptionalität / Modalverben / kontrastive Linguistik / reportative evidentiality / epistemic overtones / reportative exceptionality / modal verbs / contrastive linguistics
Sprache: Deutsch
Permalink: https://search.fid-benelux.de/Record/base-28623805
Datenquelle: BASE; Originalkatalog
Powered By: BASE
Link(s) : https://czasopisma.bg.ug.edu.pl/index.php/SGG/article/view/10541

In diesem Beitrag steht die reportative Verwendung von sollen und seinem niederländischen „Pendant“ zou im Vordergrund. Dabei geht es vor allem um die Frage, inwiefern sich beide Marker im Hinblick auf das Vorhandensein von Distanzinterpretationen unterscheiden. Mithilfe zweier Korpusstudien kann gezeigt werden, dass Distanzinterpretationen häufiger bei zou vorliegen als bei soll und außerdem unterschiedliche Kontexte bevorzugen: zou erscheint relativ häufig in Komplementkonstruktionen, die aufgrund ihrer starken Assoziation mit Multiperspektivität eine distanzierende Lesart nahelegen; reportatives sollen ist in Komplementkonstruktionen kaum belegt. ; This paper focuses on the reportative use of sollen and its Dutch “counterpart” zou. The main question is to what extent both markers differ with regard to the presence of distancing interpretations. On the basis of two corpus studies, it can be shown that distancing interpretations are more frequent with zou than with soll and also occur in different contexts: zou appears relatively often in complement constructions which, due to their strong association with multi‑perspectivity, are highly compatible with distancing interpretations; reportative sollen is hardly ever used in complement constructions. ; In diesem Beitrag steht die reportative Verwendung von sollen und seinem niederländischen „Pendant“ zou im Vordergrund. Dabei geht es vor allem um die Frage, inwiefern sich beide Marker im Hinblick auf das Vorhandensein von Distanzinterpretationen unterscheiden. Mithilfe zweier Korpusstudien kann gezeigt werden, dass Distanzinterpretationen häufiger bei zou vorliegen als bei soll und außerdem unterschiedliche Kontexte bevorzugen: zou erscheint relativ häufig in Komplementkonstruktionen, die aufgrund ihrer starken Assoziation mit Multiperspektivität eine distanzierende Lesart nahelegen; reportatives sollen ist in Komplementkonstruktionen kaum belegt.