Einfluss antiker Künstlergeschichten: Mythen, Anekdoten und Legenden in der nordalpinen Malerei des 17. Jahrhunderts

In dieser Dissertation werden der Zusammenhang zwischen antiken Künstleranekdoten und ihrer Rezeption in der niederländischen, deutschen und flämischen Malerei des 17. Jahrhunderts aufgespürt und deren konkrete Ausformungen untersucht. Die Auswahl der antiken Künstlergeschichten, anhand derer der Nachweis einer Rezeption erfolgt, basiert auf den Anekdoten der Maler Zeuxis, Parrhasios, Pausias, Apelles und Protogenes, die Plinius d. Ä. in seine Naturalis historia aufgenommen hat. Zum einen werden diejenigen Kunstwerke identifiziert, die ohne Weiteres bildhafte Bezüge zu den antiken Künstleranek... Mehr ...

Verfasser: Büchmann, Nele Kristin
Dokumenttyp: dissertation
Erscheinungsdatum: 2022
Schlagwörter: thesis / ddc:750 / Goldenes Zeitalter / niederländische Malerei / antike Künstleranekdoten
Sprache: Deutsch
Permalink: https://search.fid-benelux.de/Record/base-27632625
Datenquelle: BASE; Originalkatalog
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Link(s) : https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:8:3-2024-00006-3

In dieser Dissertation werden der Zusammenhang zwischen antiken Künstleranekdoten und ihrer Rezeption in der niederländischen, deutschen und flämischen Malerei des 17. Jahrhunderts aufgespürt und deren konkrete Ausformungen untersucht. Die Auswahl der antiken Künstlergeschichten, anhand derer der Nachweis einer Rezeption erfolgt, basiert auf den Anekdoten der Maler Zeuxis, Parrhasios, Pausias, Apelles und Protogenes, die Plinius d. Ä. in seine Naturalis historia aufgenommen hat. Zum einen werden diejenigen Kunstwerke identifiziert, die ohne Weiteres bildhafte Bezüge zu den antiken Künstleranekdoten erkennen lassen. Zum anderen werden solche Werke behandelt, die lediglich durch die Integration subtiler Details Bezüge aufweisen. Die Gemälde werden auch daraufhin geprüft, ob sie einzelne zentrale antike Themen aus den drei Spektren „Kunst und Natur“, „Wettstreit der Künste“ oder der „Statusfrage“ mit aufnehmen, um so weitere Indizien für den Nachweis einer Einflussnahme der antiken Anekdoten auf die frühneuzeitliche Malerei offen zu legen. So zeigt die Untersuchung, dass Künstler der Renaissance und des Barock, wie z. B. Caravaggio, Johann Heiss, Peter Paul Rubens und Rembrandt, sich durch die Auseinandersetzung mit antiken Malermythen und ihren dort transportierten gesellschaftlichen Kontexten ihre eigene künstlerische Identität sowie ihren eigenen gesellschaftlichen Status formten. Durch Mythendarstellungen und Selbstporträts, in denen die frühneuzeitlichen Künstler sich als antike Maler inszenierten, oder durch die Übernahme bestimmter Motive in der Stillleben- sowie Trompe-l’oeil-Malerei zeigten sie sich von den antiken Künstlergeschichten sichtbar beeinflusst und stellten sich dabei nicht selten mit den alten Meistern auf einen Sockel.