Freiwilliges Engagement – das Sozialkapital in einer alternden Zivilgesellschaft. Eine Untersuchung der freiwilligen Helfertypen in der Betreuung von Demenzkranken in Deutschland und den Niederlanden. ; Volunteering - The social capital in an ageing society. An analysis of volunteering for dementia ill persons in Germany and the Netherlands.

Altersdemenz wird sich in den nächsten Jahrzehnten zu einer gesamtgesellschaftlichen „humanitären Herausforderung“ entwickeln. Die mit Demenzerkrankungen verbundenen Kosten beeinträchtigen schon heute die solidarische Gesundheitsversorgung der deutschen Bevölkerung merklich. Auch psychische Belastungen und soziale Isolation nehmen in immer mehr Familien zu, die demente Angehörige versorgen. Für diese Familien, den Staat und das Gesundheitsfürsorgesystem wird es kontinuierlich schwieriger die Erkrankten individuell nach ihren Bedürfnissen zu betreuen. Der Gedanke einer „caring community“, die a... Mehr ...

Verfasser: Fischbach, Christian
Dokumenttyp: dissertation
Erscheinungsdatum: 2013
Schlagwörter: ddc:361 / ddc:360 / Fakultät für Gesellschaftswissenschaften / Freiwilliges Engagement / bürgerschaftliches Engagement / Demenz / Altenhilfe / Deutschland / Niederlande
Sprache: Deutsch
Permalink: https://search.fid-benelux.de/Record/base-27215077
Datenquelle: BASE; Originalkatalog
Powered By: BASE
Link(s) : https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:464-20130917-074748-4

Altersdemenz wird sich in den nächsten Jahrzehnten zu einer gesamtgesellschaftlichen „humanitären Herausforderung“ entwickeln. Die mit Demenzerkrankungen verbundenen Kosten beeinträchtigen schon heute die solidarische Gesundheitsversorgung der deutschen Bevölkerung merklich. Auch psychische Belastungen und soziale Isolation nehmen in immer mehr Familien zu, die demente Angehörige versorgen. Für diese Familien, den Staat und das Gesundheitsfürsorgesystem wird es kontinuierlich schwieriger die Erkrankten individuell nach ihren Bedürfnissen zu betreuen. Der Gedanke einer „caring community“, die alle Bürger und Organisationen durch freiwilliges Engagement in die Fürsorge einbezieht, kann in einer alternden Zivilgesellschaft entlastende Sozialkapitalressourcen generieren. Für Pflegende und sie und Dementen lassen sich Situationen „totaler Institutionen“ gesellschaftlich öffnen. Doch bisher liegen kaum Informationen vor, warum Freiwilligen für Demenzkranke aktiv sind, wie sie ihren Einsatz einschätzen und inwiefern sie mit den Angehörigen sowie Pflegekräften kooperieren. Kenntnisse darüber sind aber relevant, um Engagementpotenziale gezielter zu nutzen. Die vorliegende Dissertation erstellt mit Methoden der qualitativ-empirischen Sozialforschung eine Typologie der Engagierten. Interviews mit Freiwilligen in sieben ausgewählten ambulanten Diensten und Pflegeheimen in Deutschland bilden die Basis dafür. Ein Vergleich mit der Engagementförderung in den Niederlanden, die bereits seit den 1970er Jahren stetig Helferprofile in diesem Feld professionalisiert, ergänzt mit einer Sekundäranalyse und einer Fallstudie in drei Besuchsdiensten die Studie. Zwei Engagementpotenziale konstruiert die Untersuchung: Das dominierende interne Potenzial mit persönlichen sowie beruflichen Bezügen zu Demenzerkrankungen und freiwilligen Aktivitäten beinhaltet die Typen dankbare frühere Angehörige, professionelle Fortsetzer und ehrenamtliche Fortsetzer. Traditionelle Werte wie Pflichtbewusstsein und christliche Nächstenliebe prägen deren ...