Beginenhöfe. Die Stiftungen der Johanna und Margareta von Konstantinopel, Gräfinnen von Flandern und Hennegau (Regentschaft 1206-1280). ; Beguinages. The donations of Jeanne and Marguerite of Constantinople, Countesses of Flanders and Hainaut (1206-1280 regency)

Beginengemeinschaften etablierten sich in Deutschland ab dem 13. Jahrhundert entlang dem Rhein bis in die Schweiz, westlich bis Frankreich und östlich des Rheins bis nach Polen. In jeder größeren nordeuropäischen Stadt entlang des Rheins sind Beginenkonvente belegt. Jede Frau mit gutem Leumund, die nachweisen konnte, dass sie sich von ihrer Hände Arbeit ernähren konnte oder über ausreichend Besitz verfügte, konnte einer Beginengemeinschaft beitreten. Das Leben in der Gemeinschaft sah keine klösterliche „vita communis“ und keine Klausur vor. Die Beginen haben sich nicht vollständig vom weltlich... Mehr ...

Verfasser: Witt, Gabriele
Dokumenttyp: doctoralthesis
Erscheinungsdatum: 2005
Schlagwörter: Siedlung / Beginenhof / Johanna <Flandern / Gräfin> / Belgien / ddc:700
Sprache: Deutsch
Permalink: https://search.fid-benelux.de/Record/base-27084996
Datenquelle: BASE; Originalkatalog
Powered By: BASE
Link(s) : https://opus4.kobv.de/opus4-udk/frontdoor/index/index/docId/10

Beginengemeinschaften etablierten sich in Deutschland ab dem 13. Jahrhundert entlang dem Rhein bis in die Schweiz, westlich bis Frankreich und östlich des Rheins bis nach Polen. In jeder größeren nordeuropäischen Stadt entlang des Rheins sind Beginenkonvente belegt. Jede Frau mit gutem Leumund, die nachweisen konnte, dass sie sich von ihrer Hände Arbeit ernähren konnte oder über ausreichend Besitz verfügte, konnte einer Beginengemeinschaft beitreten. Das Leben in der Gemeinschaft sah keine klösterliche „vita communis“ und keine Klausur vor. Die Beginen haben sich nicht vollständig vom weltlichen Leben zurückgezogen, gaben ihre weltlichen Güter nicht auf und legten keine ewigen Gelübde ab. Innerhalb der streng ständisch organisierten hochmittelalterlichen Gesellschaft verwirklichten die Beginen bereits im 13. Jahrhundert eine demokratisch-genossenschaftlich organisierte Lebensweise, die jeder Begine gleiche Rechte auf politische Partizipation bei der Verwaltung ihrer Gemeinschaft einräumte - völlig unabhänging von ihrem gesellschaftlichen Stand oder Besitzstand. Im Gebiet westlich des Rheins, heute Belgien, Holland und Nordfrankreich, etablierten sich sogenannte Beginenhöfe. Man nennt sie auf flämisch Begijnhoven und auf französisch Beguinages. In vielen Städten hatten die Beginenhöfe den Status eigenständiger Kirchengemeinden und verwalteten selbst ihre durch Mauern und Wassergräben klar von der Umgebung abgegrenzten eigenständigen Bezirke, architektonische Ensembles bestehend aus Häusern, Kirchen, Nebengebäuden und Grünflächen. Die vorliegende Arbeit untersucht jene Beginenhofanlagen, zu deren Enstehung und Etablierung eine Stiftung der Johanna und Margareta von Konstantinopel, Gräfinnen von Flandern und Henngau beitrugen und geht zunächst der Frage nach „Was ist ein Beginenhof?“, erforscht den Zusammenhang von spezifischem Gebrauch und Gestalt von Beginenhöfen, untersucht deren architektonischen und städtebaulichen Merkmale sowie deren Einordnung in den Kontext der Stadtbaugeschichte, ihre gebäudetypologischen ...