Multinationale Gesellschaften werden immer öfter mit der Problematik des zwischenethnischen Umgangs konfrontiert. Im Hinblick darauf stellen die zwischenethnischen Konflikte eine große Herausforderung dar, mit denen sich die multikulturellen Demokratien in politischer, gesellschaftlicher und kultureller Hinsicht auseinander setzen müssen. Um diesen Herausforderungen erfolgreich entgegen treten zu können, müssen seitens der betroffenen Staaten rechtzeitig bestimmte Vorkehrungen getroffen werden, die die politische Integration, Anerkennung und Mitspracherechte für alle beteiligten gewährleisten können. Eine der Lösungsmöglichkeiten dafür ist das Modell der Konkordanzdemokratie. Durch diese Strategie wird die politische Macht innerhalb eines Staates zwischen den politischen Vertretern aller relevanten Gruppen verhältnismäßig aufgeteilt. In diesem Zusammenhang beschäftigt sich diese Arbeit mit der vergleichenden Analyse zweier Staaten, die auf einer ähnlicher konkordanzdemokratischer Basis organisiert, gewisse Parallelen zueinander aufweisen und mit zwischenethnischen Konflikten konfrontiert sind, aber dennoch einen sehr unterschiedlichen Entwicklungsprozess hinter sich haben. Auf der einen Seite ist dies das Königreich Belgien und auf der anderen, der Staat Bosnien und Herzegowina (BiH). Durch diese Arbeit sollen zum einem beide politischen Systeme genauer analysiert und miteinander verglichen werden und zum anderen, eröffnet sich dadurch die Möglichkeit, aufgrund der dargestellten Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten, eine Anwendung des belgischen Modells auf BiH zu untersuchen. Zuletzt werden im Rahmen dieser Arbeit auch mögliche Alternativen zur Konkordanzdemokratie grob diskutiert, die für den Fortbestand multiethnischer Gesellschaften wie Belgien und BiH vom Nutzen sein könnten. ; Multinational societies are increasingly confronted with the problems of interethnic relations. In this regard, interethnic conflicts represent a major challenge with which multicultural democracies must confront in political, social ...