Der ärztliche Entscheidungskonflikt im Entscheidungsprozess einer Simulationspatientin mit fortgeschrittener Tumorerkrankung: Verlauf, Prädiktoren und Vergleich mit einer belgischen Stichprobe ; Decisional Conflict of German physicians during the decision-making process for a simulated advanced-stage cancer patient: course, predictors and comparison with a matched sample of Belgian physicians

Die ärztliche Entscheidungsfindung in der Onkologie ist häufig mit Unsicherheit und einem Entscheidungskonflikt (decisional conflict, DC) behaftet. Dieser tritt oft auf, wenn Entscheidungen bezüglich des weiteren therapeutischen Vorgehens bei Patienten im fortgeschrittenen Stadium einer Tumorerkrankung getroffen werden müssen. Die Behandlung von Tumorerkrankungen betrifft Ärzte unterschiedlicher Nationen gleichermaßen. In dieser Studie wurde der DC deutscher Ärzte (n=30) im Verlauf eines dreistufigen Entscheidungsfindungsprozesses in einem simulierten Patientenfall gemessen. Dies erfolgte mitt... Mehr ...

Verfasser: Schönfeld, Catharina Anna
Dokumenttyp: thesis
Erscheinungsdatum: 2021
Verlag/Hrsg.: Technical University of Munich
Schlagwörter: info:eu-repo/classification/ddc/150 / Psychologie / info:eu-repo/classification/ddc/610 / Medizin und Gesundheit
Sprache: Deutsch
Permalink: https://search.fid-benelux.de/Record/base-26914168
Datenquelle: BASE; Originalkatalog
Powered By: BASE
Link(s) : https://mediatum.ub.tum.de/1550463

Die ärztliche Entscheidungsfindung in der Onkologie ist häufig mit Unsicherheit und einem Entscheidungskonflikt (decisional conflict, DC) behaftet. Dieser tritt oft auf, wenn Entscheidungen bezüglich des weiteren therapeutischen Vorgehens bei Patienten im fortgeschrittenen Stadium einer Tumorerkrankung getroffen werden müssen. Die Behandlung von Tumorerkrankungen betrifft Ärzte unterschiedlicher Nationen gleichermaßen. In dieser Studie wurde der DC deutscher Ärzte (n=30) im Verlauf eines dreistufigen Entscheidungsfindungsprozesses in einem simulierten Patientenfall gemessen. Dies erfolgte mittels des Fragebogens Decisional Conflict Scale (DCS) zu fünf Zeitpunkten: eine initiale Messung (T0), nach Kenntnis der Patientenakte (T7prä), nach einem Video eines initialen Gespräches mit der Schauspielpatientin (T7post), nach Erhalt einer Empfehlung des interdisziplinäres Tumorboardes (T21prä) und schließlich nach einem Gespräch zur Entscheidungsfindung mit der Schauspielpatientin (T21post). Zusätzlich wurden soziodemographische Daten und psychologische Daten mittels Fragebögen erhoben. Die Ergebnisse des DC im Verlauf wurden mit denen einer belgischen Stichprobe verglichen. Der DC konnte im Verlauf des Entscheidungsprozesses verringert werden (M= 53,5, SD =11,6 zum Zeitpunkt T7prä nach M=37,8, SD = 9,6 zum Zeitpunkt T21post, p<0,001). Am Ende des Entscheidungsprozesses lag ein weiterhin relevanter Entscheidungskonflikt vor (DCS >37,5). Eine Korrelation zwischen Prädiktoren und dem DCS zeigte vor allem einen Effekt bei einer hohen Anzahl an interdisziplinären Besprechungen und einem niedrigen Entscheidungskonflikt im Allgemeinen (DCS Global und Anzahl interdisziplinärer Besprechungen pro Woche: r= -0,5). Im Vergleich mit der belgischen Stichprobe in Bezug auf den DCS (M= 53,5, SD=12,5 zum Zeitpunkt T7prä nach M=34,1, SD= 10,9 zum Zeitpunkt T21post, p <0,001) konnten keine signifikante Unterschiede festgestellt werden (p= 0.171). In der Onkologie verringert sich beim Durchlaufen eines dreistufigen ...