Bildniszeichnungen als Tauschobjekte und Freundschaftsgaben: Dürers Strategien der Beziehungspflege in den Niederlanden

Der Beitrag untersucht die Funktionen der Bildniszeichnungen, die Dürer auf der niederländischen Reise 1520/21 anfertigte. Anhand seines Reisetagebuchs wird gezeigt, dass Dürer in erster Linie Personen porträtierte, mit denen er engen Umgang pflegte oder um deren Gunst er sich bemühte. Hierzu zählten insbesondere die Antwerpener Kaufmannselite, Landsleute Dürers, Künstlerkollegen, seine Wirte sowie die höfischen Kreise um Karl V. und Margarethe von Österreich. Dürer setzte die Zeichnungen als Geschenke und Freundschaftsgaben ein, um bestehende Kontakte zu festigen, neue Beziehungen zu knüpfen... Mehr ...

Verfasser: Hirschfelder, Dagmar
Dokumenttyp: Artikel
Erscheinungsdatum: 2013
Schlagwörter: 740 / Drawing and decorative arts / Benelux / Artists / Architects / Drawing / Printmaking / Museology / Art Trade / Dürer / Albrecht / Niederlande / Bildnis / Zeichnung / Freundschaft / Tausch / Geschichte 1520-1521
Sprache: Deutsch
Permalink: https://search.fid-benelux.de/Record/base-26859727
Datenquelle: BASE; Originalkatalog
Powered By: BASE
Link(s) : https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/3601/

Der Beitrag untersucht die Funktionen der Bildniszeichnungen, die Dürer auf der niederländischen Reise 1520/21 anfertigte. Anhand seines Reisetagebuchs wird gezeigt, dass Dürer in erster Linie Personen porträtierte, mit denen er engen Umgang pflegte oder um deren Gunst er sich bemühte. Hierzu zählten insbesondere die Antwerpener Kaufmannselite, Landsleute Dürers, Künstlerkollegen, seine Wirte sowie die höfischen Kreise um Karl V. und Margarethe von Österreich. Dürer setzte die Zeichnungen als Geschenke und Freundschaftsgaben ein, um bestehende Kontakte zu festigen, neue Beziehungen zu knüpfen oder sich für Geschenke, Ehrerweisungen und andere Wohltaten erkenntlich zu zeigen. Die Zeichnungen sind damit im Kontext des frühneuzeitlichen Gabentausches zu verstehen, der über den Zweck des finanziellen Gewinns weit hinaus ging und darauf zielte, Loyalitäten zu fördern und Bindungen zu stärken, die für das eigene Fortkommen essentiell waren.