Michiel Coxcie ; Studien zur flämischen Malerei im Zeitalter der Konfessionalisierung ; Studies on Flemish painting in the age of confessionalization

Im 15. Jahrhundert waren die südlichen Niederlande ein Ort origineller Kunstentwicklung. Mit dem Beginn des 16. Jahrhunderts verschob sich der Schwerpunkt von der altniederländischen Tradition zugunsten der Entwicklungen jenseits der Alpen. Niederländische Künstler zog es nun in die Kunstzentren Italiens, vor allem nach Rom, um die dortigen Kunstwerke und die Hinterlassenschaften der Antike zu studieren. Während Maler wie Jan Gossaert, die am Anfang dieses niederländischen ‚Romanismus‘ standen, noch im Wesentlichen auf eine Erweiterung ihres Repertoires durch die in Italien wiederentdeckte For... Mehr ...

Verfasser: Tammen, Hanke E.
Dokumenttyp: doctoralThesis
Erscheinungsdatum: 2020
Schlagwörter: 750 / Michiel Coxcie / flämisch / frühe Neuzeit / 16. Jahrhundert / Romanismus / südliche Niederlande / maniera italiana / aemulatio / Bilderfrage / Ikonoklasmus / Flemish / early modern period / 16th Century / romanism / mannerism / southern Netherlands / image question / iconoclasm / Kunst (PPN613163508)
Sprache: Deutsch
Permalink: https://search.fid-benelux.de/Record/base-26859199
Datenquelle: BASE; Originalkatalog
Powered By: BASE
Link(s) : http://hdl.handle.net/21.11130/00-1735-0000-0005-1399-9

Im 15. Jahrhundert waren die südlichen Niederlande ein Ort origineller Kunstentwicklung. Mit dem Beginn des 16. Jahrhunderts verschob sich der Schwerpunkt von der altniederländischen Tradition zugunsten der Entwicklungen jenseits der Alpen. Niederländische Künstler zog es nun in die Kunstzentren Italiens, vor allem nach Rom, um die dortigen Kunstwerke und die Hinterlassenschaften der Antike zu studieren. Während Maler wie Jan Gossaert, die am Anfang dieses niederländischen ‚Romanismus‘ standen, noch im Wesentlichen auf eine Erweiterung ihres Repertoires durch die in Italien wiederentdeckte Formensprache der Antike aus waren, wuchs, auf dem Höhepunkt der Beschäftigung mit Italien angelangt, auch die Anerkennung der älteren niederländischen Künstler hinsichtlich der ihnen nun zugesprochenen Rolle als Begründer einer eigenen Tradition. In der Folge boten sich neue Möglichkeiten zur Weiterentwicklung überlieferter Bildmotive und die Herausbildung einer flämischen Malerschule. Das Hauptaugenmerk dieser Untersuchung ist auf den Mechelner Maler Michiel Coxcie gerichtet (1499–1592), der nach mehrjährigem Romaufenthalt in den Dienst der habsburgischen Generalstatthalterin Maria von Ungarn sowie des spanischen Königs Philipp II. eintrat. Sein umfangreiches Œuvre beweist die Beherrschung beider ‚Seiten‘, indem er sowohl Werke nach italienischen, als auch nach altniederländischen Vorbildern schuf, wie seine stilistische Anlehnung an die Malerei Raffaels und Michelangelos sowie die zeitgleich entstandene Kopie des berühmten Genter Altares von Jan van Eyck eindrucksvoll aufzeigen. Neben der stilistischen Analyse, die Coxcies künstlerische Entwicklung veranschaulicht, behandelt die Studie eine Reihe biographischer Selbstzeugnisse, die u. a. Auskunft geben über Coxcies Haltung, seine Tätigkeit für die habsburgischen Höfe sowie seine gewissermaßen typenprägende Rolle als ‚katholischer Maler‘ zur Zeit des Bildersturms und der kriegerischen Konfrontation zwischen den beiden konfessionellen Lagern. ; In the 15th century, the ...