Der Wohlfahrtsstaat und die Konstitution sozialer Probleme

Einleitend wird die Frage behandelt, welche sozialen Probleme erzeugt der Wohlfahrtsstaat? Dabei werden aus der politischen Diskussion drei Hypothesen zusammengefaßt: (1) Der Wohlfahrtsstaat gefährdet individuelle Freiheiten, reglementiert und bürokratisiert immer mehr Lebensbereiche und schmälert so die private Wohlfahrt, die er öffentlich fördern will. (2) Der Wohlfahrtsstaat schwächt die individuelle Leistungsbereitschaft und damit einhergehend die Leistungsfähigkeit des ökonomischen Systems. (3) Der Wohlfahrtsstaat führt zu steigenden individuellen Ansprüchen an den Staat und wird dadurch... Mehr ...

Verfasser: Hondrich, Karl Otto
Dokumenttyp: Sammelwerksbeitrag
Erscheinungsdatum: 2012
Verlag/Hrsg.: Campus Verl.
Schlagwörter: Politikwissenschaft / Political science / Political Process / Elections / Political Sociology / Political Culture / politische Willensbildung / politische Soziologie / politische Kultur / Bundesrepublik Deutschland / soziales Problem / Leistung / Japan / Anspruchsdenken / Nordamerika / Asien / Wohlfahrtsstaat / Industriegesellschaft / Motivation / Ostasien / Schweden / Freiheit / USA / Großbritannien / Problem / Niederlande / Netherlands / industrial society / Sweden / Asia / North America / Federal Republic of Germany / social problem / United States of America / Far East / welfare state / sense of entitlement / freedom / achievement / Great Britain
Sprache: unknown
Permalink: https://search.fid-benelux.de/Record/base-26858659
Datenquelle: BASE; Originalkatalog
Powered By: BASE
Link(s) : http://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/16712

Einleitend wird die Frage behandelt, welche sozialen Probleme erzeugt der Wohlfahrtsstaat? Dabei werden aus der politischen Diskussion drei Hypothesen zusammengefaßt: (1) Der Wohlfahrtsstaat gefährdet individuelle Freiheiten, reglementiert und bürokratisiert immer mehr Lebensbereiche und schmälert so die private Wohlfahrt, die er öffentlich fördern will. (2) Der Wohlfahrtsstaat schwächt die individuelle Leistungsbereitschaft und damit einhergehend die Leistungsfähigkeit des ökonomischen Systems. (3) Der Wohlfahrtsstaat führt zu steigenden individuellen Ansprüchen an den Staat und wird dadurch überfordert. In den Abschnitten zwei bis vier werden diese Hypothesen überprüft, indem Wohlfahrtsstaaten mit Nicht-Wohlfahrtsstaaten etwa des gleichen Entwicklungsstandes verglichen werden: Niederlande und Schweden als Wohlfahrtsstaaten; USA und Japan als ihr Gegenbild. Großbritannien und die BRD nehmen eine Zwischenstellung ein. Die Ausführungen machen deutlich, daß die genannten Problembereiche weniger durch den Wohlfahrtsstaat selbst erzeugt sind und durch ihn erklärt werden können, als durch spezielle Organisations- und Regelungsvorkehrungen in modernen Gesellschaften und letzten Endes durch die Entwicklungsgesetze, denen diese Gesellschaften auf dem Weg durch die Industrialisierung unterliegen. Im fünften Abschnitt werden die zentralen Probleme industrieller Gesellschaften skizziert und die Möglichkeiten ihrer Lösung durch den Wohlfahrtsstaat diskutiert. Im letzten Abschnitt geht es um das ungelöste Problem der Größe. Abschließend wird festgestellt, daß die Probleme und Herausforderungen des Wohlfahrtsstaates keine für ihn spezifischen Probleme sind, sondern Probleme der Organisation moderner Gesellschaften schlechthin sind. (RW)