Kontinuität und Diskontinuität: Selbstreflexivität als soziales Erbe der Migration

"Migrationsprozesse und ihre gesellschaftlichen Folgen sind aktuelle Themen der Gegenwart und der Zukunft. Die deutsche Migrationssoziologie hat lange Zeit die Frage der Einwanderung als Frage nach der Integrationsfähigkeit von Einwanderinnen und Einwanderern behandelt. Nur selten wurde dabei die Perspektive der betroffenen Migrantinnen und Migranten berücksichtigt. Ebenfalls rar sind Forschungen, die Veränderungen im Alltagsleben der Betroffenen aus der Perspektive mehrerer Generationen untersuchen. In meiner Untersuchung über zwischengenerationelle Übertragung und Transformation von Werten,... Mehr ...

Verfasser: Lutz, Helma
Dokumenttyp: Sammelwerksbeitrag
Erscheinungsdatum: 2012
Verlag/Hrsg.: Westdt. Verl.
Schlagwörter: Sozialwissenschaften / Soziologie / Social sciences / sociology / anthropology / Migration / Sociology of Migration / Netherlands / self-reference / Latin America / reflexivity / social norm / value system / Suriname / group / introspection / social background / migrant / transference / woman / self-assessment / South America / biography / developing country / experience / soziale Norm / soziale Herkunft / Frau / Erfahrung / Biographie / Selbstbeobachtung / Wertsystem / Gruppe / Übertragung / Entwicklungsland / Selbsteinschätzung / Selbstreferenz / Südamerika / Surinam / Reflexivität / Niederlande / Lateinamerika / empirisch / empirisch-qualitativ / empirical / qualitative empirical
Sprache: unknown
Permalink: https://search.fid-benelux.de/Record/base-26819609
Datenquelle: BASE; Originalkatalog
Powered By: BASE
Link(s) : http://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/17008

"Migrationsprozesse und ihre gesellschaftlichen Folgen sind aktuelle Themen der Gegenwart und der Zukunft. Die deutsche Migrationssoziologie hat lange Zeit die Frage der Einwanderung als Frage nach der Integrationsfähigkeit von Einwanderinnen und Einwanderern behandelt. Nur selten wurde dabei die Perspektive der betroffenen Migrantinnen und Migranten berücksichtigt. Ebenfalls rar sind Forschungen, die Veränderungen im Alltagsleben der Betroffenen aus der Perspektive mehrerer Generationen untersuchen. In meiner Untersuchung über zwischengenerationelle Übertragung und Transformation von Werten, Normen und Selbstauffassungen bei Migrantinnen der ersten und zweiten Generation werden Übertragungsprozesse in ihrer reflexiven Wechselwirkung zwischen Aufnahmegesellschaft und Einwanderergemeinschaft empirisch untersucht und analysiert. Bei der Rekonstruktion biographischer Verläufe stehen zwei Begriffe zentral; zum einen der Begriff 'soziales Erbe' (Elias und Scotson) und der Begriff 'Fonds des Lebens' (Mannheim). So wird danach gefragt, wie sich Migrationserfahrung in der transgenerationellen Übertragung als 'soziales Erbe' in der 'sozialen Welt' der Migrantinnen manifestiert; wie sich das 'Soziale' in Migrantengemeinschaften in der Reflexion von Umwelt und gruppenspezifischem Kulturwissen gestaltet und welche Veränderungen sich dabei im 'Fonds des Lebens' vollziehen. Wie also werden unter den Bedingungen der migrationsspezifischen geographischen und sozialen Diskontinuität biographische Handlungsmuster bzw. -horizonte entwickelt? Diese Fragen will ich an Hand der Untersuchungsergebnisse meiner Studie über surinamische Einwanderinnen (Mütter und Töchter) in den Niederlanden erläutern." (Autorenreferat)