Informalität im regionalen Wachstumsprozess: Einblick in eine "Black Box" der Planungspraxis am Beispiel Luxemburgs ; Informality in the regional growth process. Insights into a "black box" of planning practice in the case of Luxembourg

Der Beitrag behandelt die Steuerung des Siedlungsflächenwachstums im Großherzogtum Luxemburg aus der Perspektive von Informalität. Luxemburg steht unter einem hohen demographischen und ökonomischen Wachstumsdruck in allen Landesteilen (Hauptstadt, altindustrialisierter Süden, ländlicher Norden), der das Planungssystem stark herausfordert. Zugleich gibt es keine formelle Regionalplanung, allenfalls Ansätze interkommunaler Kooperation, die überwiegend freiwilliger Natur sind. Anhand von empirischen Fallstudien in zwei wachstumsstarken Gemeinden (Junglinster, Schuttrange) skizziert der Beitrag Pl... Mehr ...

Verfasser: Schmitz, Nicolas
Hesse, Markus
Becker, Tom
Dokumenttyp: doc-type:article
Erscheinungsdatum: 2022
Verlag/Hrsg.: München: oekom verlag
Schlagwörter: ddc:710 / Informalität / Wachstumsmanagement / kommunal-staatliche Abstimmung / kommunikative Planung / Luxemburg / Informality / growth management / state-city coordination / communicative planning / Luxembourg
Sprache: Deutsch
Permalink: https://search.fid-benelux.de/Record/base-26749576
Datenquelle: BASE; Originalkatalog
Powered By: BASE
Link(s) : http://hdl.handle.net/10419/268631

Der Beitrag behandelt die Steuerung des Siedlungsflächenwachstums im Großherzogtum Luxemburg aus der Perspektive von Informalität. Luxemburg steht unter einem hohen demographischen und ökonomischen Wachstumsdruck in allen Landesteilen (Hauptstadt, altindustrialisierter Süden, ländlicher Norden), der das Planungssystem stark herausfordert. Zugleich gibt es keine formelle Regionalplanung, allenfalls Ansätze interkommunaler Kooperation, die überwiegend freiwilliger Natur sind. Anhand von empirischen Fallstudien in zwei wachstumsstarken Gemeinden (Junglinster, Schuttrange) skizziert der Beitrag Planungsentscheidungen im institutionellen Dreieck zwischen Kommune, Staat und privaten Trägern. Informalität dient hier nicht nur zur Kompensation fehlender planerischer Steuerung, sondern auch dem Umgang mit der komplexen Rechtsmaterie des Landes. Informell kommen auch die vitalen Interessen der Grundeigentümer ins Spiel: Da ein Teil derWohlfahrtseffekte des Landes über Grund und Boden realisiert wird, sind Spekulationsinteressen immanent, haben ein hohes Blockadepotenzial. In diesem Kontext formuliert der Beitrag erste Überlegungen für ein regionales Wachstumsmanagement, das die Lücke zwischen staatlicher Landesplanung und kommunalem Eigensinn schließen könnte. ; This paper deals with the management of settlement growth in the Grand Duchy of Luxembourg from the perspective of informality. Luxembourg is subject to high demographic and economic growth pressures across all parts of the country (capital, old-industrialized South, rural North), which strongly challenges the current planning system. At the same time, there is no formal regional planning, apart from approaches of inter-municipal cooperation, which are mainly voluntary in nature. Drawing on empirical case studies in two high-growth municipalities (Junglinster, Schuttrange), the paper outlines planning decisions in the institutional triangle between municipality, state and private institutions. Informality serves here not only to compensate for a lack of planning ...