Das gallorömische Theater von Dalheim (Großherzogtum Luxemburg)

Bei den Grabungen im gallorömischen Theater von Dalheim konnten neben zwei aufeinander folgenden hölzernen Sitzbankkonstruktionen in der gesamten cavea das Einbringen von Sitzreihen aus Kalkstein sowie einer zusätzlichen Sitzreihe aus Sandstein in der orchestra dokumentiert werden. Im Rahmen des Umbaus der Sitzreihen wurde die cavea-Mauer bis auf das Fundamentniveau abgerissen. Beim anschließenden Wiederaufbau verstärkte man zusätzlich die Ecken des Theaters und mauerte die äußeren Apsiden zu. Diese Umbauten sind als eine präventive Maßnahme und nicht als Reparatur bzw. als Reaktion auf bereit... Mehr ...

Verfasser: Henrich, Peter
Dokumenttyp: Artikel
Erscheinungsdatum: 2014
Verlag/Hrsg.: Université de Lausanne
Schlagwörter: théâtre / amphithéâtre / cirque / monument / architecture
Sprache: Deutsch
Permalink: https://search.fid-benelux.de/Record/base-26747808
Datenquelle: BASE; Originalkatalog
Powered By: BASE
Link(s) : http://journals.openedition.org/edl/109

Bei den Grabungen im gallorömischen Theater von Dalheim konnten neben zwei aufeinander folgenden hölzernen Sitzbankkonstruktionen in der gesamten cavea das Einbringen von Sitzreihen aus Kalkstein sowie einer zusätzlichen Sitzreihe aus Sandstein in der orchestra dokumentiert werden. Im Rahmen des Umbaus der Sitzreihen wurde die cavea-Mauer bis auf das Fundamentniveau abgerissen. Beim anschließenden Wiederaufbau verstärkte man zusätzlich die Ecken des Theaters und mauerte die äußeren Apsiden zu. Diese Umbauten sind als eine präventive Maßnahme und nicht als Reparatur bzw. als Reaktion auf bereits aufgetretene Schäden im Mauerwerk zu werten. Die steinernen Sitze in den ersten beiden Reihen mit Rücken- und auch Armlehnen sind als deutliche Hinweise auf die Prohedrie in einem gallorömischen Theater zu deuten. Die Trittstufen auf die Bühne, die seitlichen Eingänge neben dem Bühnengebäude sowie die Altäre in der orchestra liefern wichtige Hinweise zur Funktion der gallorömischen Theater. Die Grabungen haben eine Nutzung des Geländes vor dem Theaterbau im ersten Viertel des 2. Jahrhunderts als Steinbruch belegt. Außerdem wurde ein dort stehendes Gebäude beim Bau des Theaters abgerissen. Nach den Germaneneinfällen des 3. Jahrhunderts wird ein Teil der Sitzsteine für den Bau eines Burgus genutzt und das Theater verliert seine ursprüngliche Funktion. Eine funktional bislang nicht näher bestimmbare Nutzung ist bis an das Ende des 4. Jahrhunderts aufgrund von Kleinfunden belegt.