In den strukturstarken ländlichen Regionen ist die Welt noch in Ordnung - oder etwa doch nicht? Szenarien langfristiger räumlicher Entwicklung am Beispiel der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens

In der raumwissenschaftlichen Diskussion über soziodemographische Wandlungsprozesse werden strukturstarke ländliche Räume meist nicht als Problemregionen betrachtet. Für die ländlichen Räume innerhalb des wirtschaftlichen Kernraumes von Europa wird meist demographisches und wirtschaftliches Wachstum in die Zukunft fortgeschrieben. In diesem Beitrag wird diese These hinterfragt. Dazu werden ein Fallstudiendesign und die Szenario-Methode verwendet, um absehbare Entwicklungen und geeignete politische Maßnahmen zu identifizieren. Am konkreten Fall der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens wird m... Mehr ...

Verfasser: Küpper, Patrick
Dokumenttyp: journal article
Erscheinungsdatum: 2016
Verlag/Hrsg.: DEU
Schlagwörter: Landscaping and area planning / Städtebau / Raumplanung / Landschaftsgestaltung / sozio-demographischer Wandel / Area Development Planning / Regional Research / Raumplanung und Regionalforschung / Versorgung / Bevölkerungsentwicklung / ländlicher Raum / Standortfaktoren / ländliche Entwicklung / Suburbanisierung / Abwanderung / Infrastruktur / Regionalpolitik / Szenario / strategische Planung / Arbeitsmarktentwicklung / Belgien / Landflucht / labor market trend / location factors / regional policy / rural area / supply / rural development / Belgium / suburbanization / infrastructure / out-migration / rural-urban migration / population development / spatial planning / strategic planning / scenario / 10300 / 20700
Sprache: unknown
Permalink: https://search.fid-benelux.de/Record/base-26541188
Datenquelle: BASE; Originalkatalog
Powered By: BASE
Link(s) : http://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/47987

In der raumwissenschaftlichen Diskussion über soziodemographische Wandlungsprozesse werden strukturstarke ländliche Räume meist nicht als Problemregionen betrachtet. Für die ländlichen Räume innerhalb des wirtschaftlichen Kernraumes von Europa wird meist demographisches und wirtschaftliches Wachstum in die Zukunft fortgeschrieben. In diesem Beitrag wird diese These hinterfragt. Dazu werden ein Fallstudiendesign und die Szenario-Methode verwendet, um absehbare Entwicklungen und geeignete politische Maßnahmen zu identifizieren. Am konkreten Fall der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens wird mit einem Trendszenario verdeutlicht, dass voraussichtlich auch in strukturstarken, ländlichen Regionen langfristig demographische, wirtschaftliche und infrastrukturelle Probleme auftreten werden. Lokal sind Entvölkerung, Alterung, wirtschaftlicher Niedergang und Unterversorgung in der Infrastrukturversorgung zu befürchten. Ein Strategieszenario zeigt, dass adäquates politisches Handeln die spezifische Ausgangssituation in den verschiedenen Teilregionen berücksichtigen sollte. Differenzierte Strategien für ein strukturstarkes Mittelzentrum, einen suburbanen Raum, einen strukturstarken ländlicher Raum, ein ländlich peripheres Gebiet mit größeren Dörfern sowie ein ländlich peripheres Gebiet mit disperser Siedlungsstruktur scheinen erforderlich. Entsprechende Handlungsansätze zur Reaktion auf den demographischen und wirtschaftlichen Wandel umfassen beispielsweise eine innovationsorientierte Regionalpolitik oder die Schaffung seniorenfreundlicher Raumstrukturen. Um negative Effekte der künftigen Entwicklung vermeiden und entstehende Chancen nutzen zu können, müssen die regionalen Akteure jedoch zunächst erkennen, dass die positive Entwicklung der Vergangenheit nicht einfach in die Zukunft fortgeschrieben werden kann. ; In scientific debates, rural areas with higher socioeconomic viability are not perceived as trouble areas. A positive demographic and economic development is predicted for most rural areas within the economic core ...