„Könige von Schlaraffenland“ oder visionäre Entrepreneure? Hochadelige Kolonialisierungsprojekte im Alten Reich des 17. Jahrhunderts und ihre Bedingungen

Abstract: „Adeliges Entrepreneurship schlug sich auch in Kolonialunternehmungen nieder, wie sie in der zweiten Hälfte der Frühen Neuzeit unter den Reichsfürsten vermehrt betrieben wurden. Am Beispiel des Guayana-Projekts des Grafen Friedrich Casimir von Hanau lassen sich neben den Motiven und Bedingungen insbesondere die Kontexte eines solchen Hochrisiko-Investments aufzeigen. Sie weisen aus, dass der Idee, in Südamerika »Hanauisch-Indien« zu gründen, nicht hochfliegende Visionen, sondern durchdachte Entwicklungskonzepte auf der Höhe der Zeit zugrunde lagen. Sie scheiterten an zu geringem Inve... Mehr ...

Verfasser: Jendorff, Alexander
Herausgeber: Cremer, Annette C.
Jendorff, Alexander
Dokumenttyp: Artikel
Erscheinungsdatum: 2022
Reihe: Höfische Kultur interdisziplinär
Veröffentlicht in: Decorum und Mammon im Widerstreit? Adeliges Wirtschaftshandeln zwischen Standesprofilen, Profitstreben und ökonomischer Notwendigkeit, S. 409–442
Verlag/Hrsg.: Heidelberg, Heidelberg University Publishing
Schlagwörter: OA/Volltext / Adel / Kolonialismus / West-Indische Compagnie / Handelskompanie / Lateinamerika / Hanau
Permalink: https://search.fid-benelux.de/Record/V572RDD3
URL: https://doi.org/10.17885/heiup.818.c13124
Datenquelle: Deutschsprachige Literatur über die Niederlande; Originalkatalog
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Link(s) : https://doi.org/10.17885/heiup.818.c13124

Abstract: „Adeliges Entrepreneurship schlug sich auch in Kolonialunternehmungen nieder, wie sie in der zweiten Hälfte der Frühen Neuzeit unter den Reichsfürsten vermehrt betrieben wurden. Am Beispiel des Guayana-Projekts des Grafen Friedrich Casimir von Hanau lassen sich neben den Motiven und Bedingungen insbesondere die Kontexte eines solchen Hochrisiko-Investments aufzeigen. Sie weisen aus, dass der Idee, in Südamerika »Hanauisch-Indien« zu gründen, nicht hochfliegende Visionen, sondern durchdachte Entwicklungskonzepte auf der Höhe der Zeit zugrunde lagen. Sie scheiterten an zu geringem Investitionskapital, vor allem aber an zu wenig innerterritorialem Vertrauen und insbesondere an innerdynastischem Misstrauen und Zwist, weniger jedoch an professioneller Vermarktung; und so wurde aus einem agilen, wenn auch vielleicht überambitionierten Grafen der allseits verspottete »König vom Schlaraffenland«.“